Das Michelson-Interferometer

Das Michelson-Interferometer

„Meine größte Inspiration ist die Herausforderung, das Unmögliche zu versuchen.“ Albert A. Michelson
Das nach dem Physiker Albert A. Michelson benannte Messgerät wurde 1881 durch das in Berlin und Potsdam durchgeführte Michelson-Morley-Experiment berühmt. Ziel des Experiments war es, den Nachweis der Existenz von Äther zu erbringen. Nach dem damaligen Forschungsstand war Äther das Trägermedium, das für die Ausbreitung des Lichts verantwortlich war. Nach einem misslungenen Experiment in Berlin, das durch den starken Verkehr erheblich beeinträchtigt war, wurde die Messeinrichtung in die Sternwarte in Potsdam verlegt und die Messreihe vom 5. bis 15. April 1881 durchgeführt [2]. Die Ergebnisse des Experiments wurden im American Journal of Science veröffentlicht [1] und die metrologische Anordnung, die Michelson bei seinen Experimenten verwendet hatte, trägt seither seinen Namen. Michelsons Experimente brachten nicht die erwarteten Ergebnisse, da die Annahme eines frei durch feste Materie fließenden Äthers nicht zutraf und die erwarteten Änderungen des Interferenzmusters während der Rotation des Messgeräts nicht auftraten. Die richtigen Interpretationen lieferte 1905 Albert Einstein mit seiner Relativitätstheorie, deren wichtige Grundlagen die Beobachtungen des oben beschriebenen Michelson-Experiments sind. Für seine Arbeiten erhielt Albert A. Michelson 1907 den Nobelpreis [6] und weltweit verwenden Tausende von Menschen Messgeräte zur Messung von Länge, Winkel, Geradheit und Schwingung, deren Messanordnung als „Michelson-Interferometer“ bekannt ist.
michelson-interferometer

Michelson-Haus (PIK)

Im Untergeschoss des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung kann man eine Rekonstruktion des Michelson-Interferometers besichtigen.
Michelson-Interferometer

Photo: Dierck-E.Liebscher

References
[1] Albert A. Michelson, The relative motion of the earth and the Luminiferous ether; American Journal of Science (1880-1910); Aug 1881; 22, 128
[2] J. Wempe: Das Koenigliche Astrophysikalische Observatorium bei Potsdam, Mayer & Mueller, Berlin 1890; Die Sterne, 1975, 51: 199. 
[3] Lebenslauf von Albert A. Michelson
https://history.aip.org/history/exhibits/gap/Michelson/Michelson.html
[4] Biographical memoir of Albert Abraham Michelson
http://www.nasonline.org/publications/biographical-memoirs/memoir-pdfs/michelson-a-a.pdf
[5] Albert A. Michelson: A virtual tour of a life in science
https://www.usna.edu/Library/sca/ve-collections/michelson/index.php
[6] Der Nobel Prize in Physics 1907 for Albert A. Michelson
https://www.nobelprize.org/prizes/physics/1907/summary/

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